Schnarchen

Auch in Rückenlage vorgelegt

Circa 40 Prozent der Bevölkerung in den Industriestaaten schnarchen. In den meisten Fällen entsteht das Schnarchgeräusch durch das Flattern weicher Gewebeteile wie Zunge, Gaumensegel oder Zäpfchen. Im Schlaf lässt die muskuläre Spannung des Gewebes im Mund und Hals nach, der Rachen wird durch die erschlafften Organe verengt, die pro Atemzug eingesaugte Luft verringert sich, der Schläfer atmet deshalb schneller und die weichen Gewebeteile beginnen geräuschvoll zu flattern – man schnarcht.

Das kann sogar richtig gefährlich werden. Die mit dem Schnarchen oft einhergehende Schlafapnoe, also der unbemerkte, kurze Atemstillstand im Schlaf führt nicht nur zu dauerhafter Tagesmüdigkeit, sondern manchmal auch zu ernsten Gefäßkrankheiten. Die Schwere der jeweiligen Apnoe wird nach dem Apnoe-Hyponoe-Index (AHI) beurteilt: bis 5 gilt als normal, 6-20 als mittlere und darüber als schwere Schlafapnoe. Dieser Index kann nur in einem Schlaflabor ermittelt werden.

Young man snoring, woman covering face with pillowWir, vom Zahnärztezentrum Hüttenberg-Langgöns, empfehlen starken Schnarchern den Besuch eines Schlaflabors – wie etwa im Universitätsklinikum Gießen-Marburg. Erst wenn hier definitiv geklärt wurde, weshalb der Patient schnarcht – ob aus neurologischen Gründen oder wegen eins zurückfallenden Kiefers – kann effektiv dagegen vorgegangen werden. Sollte der Patient aufgrund einer nächtlichen Fehlstellung des Unterkiefers schnarchen, empfiehlt sich in den meisten Fällen eine sogenannte Antischnarchschiene, die bei Bedarf individuell angefertigt werden kann. Sie besteht aus jeweils einer transparenten Schiene für den Oberkiefer und den Unterkiefer, die durch zwei Züge seitlich miteinander verbunden sind. Der Unterkiefer wird so auch in Rückenlage etwas nach vorne verlagert und somit der Rachenraum erweitert. Der Patient bekommt besser Luft, muss weniger schnell atmen und das geräuschbildende Flattern der Weichteile wie Gaumen, Zunge oder Zäpfchen wird reduziert – ein komfortabler und zugleich wirkungsvoller Schnarchschutz. Klinisch Untersuchungen zeigen, dass durch die Nutzung einer Antischnarchschiene das Schnarchen bei über 90% der Patienten reduziert und der Apnoeindex um bis zu 50% gesenkt kann.