Parodontologie

In unserer Praxis haben wir zwei Spezialisten.

Dr. Volker Krauhausen und Dr. Christian Rathe haben viele Jahre Erfahrung in der Behandlung von Parodontose und sind genau die richtigen Ansprechpartner, wenn es darum geht Ihren Zähnen wieder festen Sitz zu verschaffen.

Dr. Krauhausen und Dr. Rathe sind zudem Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e.V. (DGP) und Dr. Krauhausen besetzt bei der Landeszahnärztekammer (LZKH) den Tätigkeitschwerpunkt Parodontologie. Dr. Rathe war jahrelanger Gutachter für Parodontosebehandlungen.

Dr. Volker Krauhausen

Was genau ist eine Parodontitis?

Parodontitis, im normalen Sprachgebrauch auch Parodontose genannt, ist eine Entzündung des Zahnbettes – also des Zahnhalteapparates und allem anderen, worin die Zähne eingebettet sind. Solche Entzündungen entstehen, wenn sich auf den Zahnflächen über eine gewisse Zeit vermehrt Bakterien ansammeln, wenn man also sichtbare Plaque hat.

Die menschliche Mundhöhle ist eine wahre Brutstätte für Bakterien. Bis zu 500 verschiedene Bakterienarten kann man hier finden – die meisten sind allerdings harmlos oder sogar nützlich für den Menschen. Allerdings kann durch mangelhafte Zahnreinigung oder durch ein schwaches Immunsystem das Wachstum der Bakterien sprunghaft ansteigen. Gerade die schädlichen Arten profitieren oftmals von diesem Umstand. Die bilden dann meistens Stoffwechselgifte, die zu einer körpereigenen Abwehrreaktion führen: einer Entzündung. Das Zahnfleisch wird rot, schwillt an, blutet bei geringster Belastung – schon hat man eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis).

An sich lässt sich diese Zahnfleischerkrankung relativ schnell durch eine professionelle Entfernung des Belages und anschließend durch eine regelmäßige sowie gründliche Mundhygiene in den Griff bekommen. Bleibt die Gingivitis aber unbehandelt, kann sie auf den Knochen überspringen. Über kurz oder lang bildet sich das Zahnfleisch zurück, die Zähne werden locker, zwischen Zahnwurzel und Zahnfleisch bildet sich ein Spalt – diese sogenannte Zahnfleischtasche ist ein idealer Lebensraum für Bakterien, die Entzündung greift auf den Kieferknochen über und der Zahn, schlimmer noch die Zähne, fallen aus.

Die Hauptursache für Zahnverlust

Aber eine Parodontitis ist nicht nur die Hauptursache für Zahnverlust bei Erwachsenen. Sie birgt auch viele weitere gesundheitliche Risiken wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle oder Frühgeburten. Faktoren wie Stress, Rauchen, erhöhter Blutzucker, die Einnahme von Medikamenten, aber auch genetische Veranlagung erhöhen das Risiko an einer Parodontitis zu erkranken. Gingivitis und Parodontitis zählen zu den weltweit häufigsten Erkrankungen. Alleine in Deutschland sind rund 95% der über 18-Jährigen an Gingivitis erkrankt, circa 90% aller schulpflichtigen Kinder haben gelegentlich Zahnfleischbluten, ein erstes Anzeichen für eine Zahnfleischentzündung. In der ganzheitlichen Zahnheilkunde deuten lokale Parodontiden auf Störungen in einzelnen Organen hin. Die Schneidezähne etwa stehen in Kontakt mit Niere oder Blase, die Eckzähne im Zusammenhang mit Leber und Gallenblase. Lunge und Dickdarm werden den vorderen Backenzähnen zugeordnet, Magen und Milz den hinteren. Wir als ganzheitliche Zahnarztpraxis empfehlen deshalb bei schweren Parodontiden auch eine internistische Abklärung.

Was kann man dagegen tun?

Für die Behandlung dieser Entzündungen ist es zuerst einmal wichtig genau zu wissen welche Erkrankung genau vorliegt und in welchem Stadium sie ist. Zumeist reicht eine mechanische Säuberung der Zahntaschen durch den Zahnarzt oder, wie bei uns im Zahnärztezentrum Hüttenberg, durch eine ausgebildete Dentalhygienikerin. Ist die Parodontitis schon zu weit fortgeschritten reicht eine professionelle Zahnreinigung leider nicht mehr aus. Wenn die Zahnfleischtaschen eine gewisse Tiefe erreichen, müssen sie chirurgisch geöffnet und behandelt werden. Ist die Parodontitis noch weiter fortgeschritten, kann es notwendig werden, verlorengegangenen Knochen wieder aufzubauen (siehe dazu Knochenaufbau und Implantologie). Ein optimales Heilergebnis bekommt man erst durch eine bakterielle Bestandsaufnahme der befallenen Zahnfleischtaschen – etwa durch den ParoCheck®. Art und Anzahl der Bakterien bestimmen die Art des notwendigen Antibiotikums. Zudem kann so der Heilungsprozess objektiv beurteilt werden.

Knochenaufbau - wie ein künstliches Riff

Der gesunde Zahnhalteapparat besteht aus dem Wurzelzement – einer dünnen, mineralisierten Schicht, die vom Zahnhals bis zur Wurzelspitze reicht- , der Wurzelhaut, die zwischen Zement und Kieferknochen liegt und beide verbindet, sowie der Alveole, dem aus dem Knochen gebildeten Zahnfach, in dem der Zahn steckt. Eine unbehandelte Parodontitis kann die Wurzelhaut zerstören. Das lockert nicht nur die Zähne und führt sogar zum tatsächlichen Verlust der betroffenen Zähne – es kann im schlimmsten Fall auch faktisch zum Abbau der Knochen beisteuern.

Heutzutage kann vom Körper selbst durch den Einsatz sogenannter Knochenersatzmaterialien und / oder Folien der natürlichen Zahnapparat wiederhergestellt werden. Unmittelbar nach dem Einsetzen der künstlichen Materialien beginnt dieser körpereigene Wiederaufbau – etwa so wie bei einem künstlichen Riff. Er setzt sich dann über eine längere Zeit fort, manchmal dauert es sogar mehr als ein Jahr.