Versiegelte Fissuren sind gut geschützt

Acht von zehn Kindern im Alter von zwölf Jahren sind in Deutschland heute kariesfrei. Regelmäßige Kontrollbesuche in Zahnarztpraxen und die Versiegelung der Molaren sind die Grundlage dieses Erfolges. So weisen 70,3 Prozent der Zwölf-Jährigen versiegelte Fissuren auf.

Fissuren sind schwer zu reinigen

Fissuren und Grübchen lassen sich aufgrund ihrer Oberflächenprofile nur schwierig reinigen und bieten bakteriellem Biofilm einen idealen Lebensraum. Ein erhöhtes Kariesrisiko ist die Folge. Langjährige klinische Erfahrungen und die oben beschriebenen Ergebnisse der fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) dokumentieren die präventive Wirksamkeit der Versiegelung gefährdeter Kauflächen.

Die entscheidenden Erfolgsfaktoren sind der vollständige Zahndurchbruch mit frei zugänglichen Kauflächen und die Compliance der jungen Patienten. Nur so sind die gründlich gereinigten, Phosphorsäure konditionierten, absolut trockenen Fissuren und eine gezielte Applikation des Versieglers inklusve Okklusionskontrolle zu realisiseren – alles Voraussetzungen für den langfristisgen Erfolg dieser präventiven Behandlung.

Im Risikofall wird die Versiegelung nicht nur für intakte Fissuren sondern auch für nicht-kavitierte Läsionen empfohlen. Bei einwandfreiem Randschluss und langfristiger Retention der Versiegelung entwickelt sich die käriöse Läsion nicht weiter und kommt zum Stillstand. Die Qualität der Versiegelung sollte regelmäßig halbjährlich überprüft werden. Falls notwendig ist die Versiegelung vollständig oder teilweise zu erneuern. Bei optimaler Arbeitstechnik sind Retentionszeiten von mehr als zehn Jahren möglich, wie Langzeitstudien belegen. Besonders bewährt haben sich lichthärtende Versiegler auf Kompositbasis mit oder ohne Fluoridfreisetzung.

Durchbrechende Zähne sind besonders gefährdet

Einem hohen Kariesrisiko unterliegen die Zähne während sie durchbrechen. Das Putzen gestaltet sich schwierig, da die Okklusalflächen noch nicht völlig frei liegen. Hinzu kommt, dass der Schmelz noch relativ porös und nicht so resistent ist. Da Fissuren und Grübchen nicht ausreichend zugänglich sind, ist in dieser Phase eine Versiegelung nicht indiziert. Eine Möglichkeit, die kritische Phase bis zur Versiegelung zu überbrücken, bietet die risikoorientierte Applikation eines Schutzlackes.

 

Quelle: Unser Patienten Magazin/ Gute Zähne schönes Leben