Gerade oder schief?

„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“
In Japan würde sich der Spiegel wohl für jemanden mit schiefen Zähnen entscheiden. Ein unperfektes Lächeln entspricht dort dem Kindchenschema und gilt somit als attraktiv. Vor allem hervorstehende Eckzähne sind beliebt.
In Deutschland, Amerika und vielen anderen Ländern gilt das Gegenteil als schön. Gerade, strahlend weiße Zähne sind hier das Schönheitsideal. Fast jeder Teenie macht deshalb früher oder später die Erfahrung einer kieferorthopädischen Behandlung. Im Trend sind derzeit auch scheinbar unsichtbare Zahnspangen für Erwachsene. „Meine ist mit Glitzer, und deine?“ Immer mehr Promis posten in sozialen Medien Fotos und Berichte ihrer Zahnspangen. Auf den Schulhöfen unterhalten sich die Teenies, über das Aussehen ihrer Zahnspange: Farbe, Glitzeranteil und kleine Figuren auf der Spange prägen den individuellen Look. Eine kieferorthopädische Behandlung ist keine Frage des Alters. Allerdings gibt es zwischen den Behandlungen von Kindern und Erwachsenen Unterschiede. Während Kieferorthopäden bei Kindern das Wachstum der Kiefer und somit das räumliche Verhältnis der Kiefer zueinander beeinflussen, steht bei erwachsenen Patienten eine Veränderung der Zahnstellung im Fokus. „Es gibt mittlerweile Apparaturen, die fast unsichtbar sind. Dadurch hat der Spangenträger nur geringe Beeinträchtigungen beim Aussehen und Sprechen“, sagt Dr. Thomas Kiesel, Zahnarzt und goDentis-Geschäftsführer.
Während in Japan schiefe Zähne und blasse Haut als schön angesehen werden, gelten hierzulande andere Schönheitsideale. Fast jeder zweite Deutsche lässt sich kieferorthopädisch behandeln. Die Frage ist nur: Wann ist der richtige Zeitpunkt? Rückenschmerzen vermeiden durch einen gesunden Kiefer. Neben der Möglichkeit zur besseren Pflege und dem längeren Erhalt der Zähne kann eine Verbesserung der Zahnstellung weitere Vorteile haben. Häufig sind Kiefergelenkerkrankungen Grund oder Begleitfaktor für Kopf und Rückenschmerzen. Anzeichen dafür sind etwa Zähneknirschen oder ein Knacken im Kiefer. Sollten diese Beschwerden häufiger auftreten, ist der Gang zum Zahnarzt sinnvoll. Zahnärzte und Kieferorthopäden fassen Schmerzen oder Fehlfunktionen im Kiefer mit dem Begriff Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD, zusammen. Mehr Erfolg durch gesunde Zähne, nicht nur gesundheitliche Gründe, führen Patienten zum Kieferorthopäden. Die Ästhetik spielt eine immer größere Rolle. So sorgt eine Zahnregulierung aus ästhetischen Gründen nicht nur für Wohlbefinden und Selbstbewusstsein. Vielmehr suggeriert ein gesundes Gebiss Kompetenz und Glaubwürdigkeit. Eigenschaften,die vor allem für Berufsgruppen mit Kundenkontakt sehr wichtig sind. Wie hoch die Kosten für eine Zahnregulierung ausfallen, lässt sich pauschal nicht sagen, da jedes Gebiss anders ist. Um keine böse Überraschung zu erleben, sollte sich jeder Patient im Vorfeld genau informieren. Häufig muss der Patient zumindest Teile der Kosten für Zahnspange und Co. selbst tragen. Bevor der Kieferorthopäde bei einem Patienten mit der Behandlung beginnt, erstellt er einen Heil- und Kostenplan (HKP). Darin dokumentiert er, wie die Behandlung aussehen soll, und welche Kosten voraussichtlich entstehen. Auf Basis des HKP entscheidet die gesetzliche Krankenversicherung (GKV), wie hoch der Zuschuss für den Patienten ausfällt. Um nicht allein auf den Kosten sitzen zu bleiben, sollten Patienten über eine private Zahnzusatzversicherung nachdenken. Diese muss aber abgeschlossen sein, bevor der Behandlungsbedarf festgestellt wurde – sonst wird kein Geld ausgezahlt.

 

 

 

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